Surfen und die Liebe – so funktioniert die Surfer-Beziehung
Jede Surfer, der das Wellenreiten wirklich liebt, kennt das Gefühl: „Ich will mehr Wellen, am besten jeden Tag, zumindest aber in jedem Urlaub!“ Völlig in Ordnung – eigentlich! Denn andere wollen auch – und zwar dich! Was sagt deine Partnerin oder dein Partner dazu, dass du jede Minute draußen in den Wellen beim Surfen verbringst? Die surfende Leidenschaft ist mit der Liebe manchmal nur schwer vereinbar – oder?
Die Thematik „das Surfen und die Liebe“ ist, genau wie die Liebe selbst, sehr individuell, und in diesem Post spiegelt sich natürlich nur meine ganz eigene, objektive Meinung basierend auf meinen Erfahrungen. Interessant sind aber auch die Geschichten, Ansichten und Erlebnisse von anderen Surferinnen und Surfern, aber auch von denjenigen, die meistens am Strand stehen und dem Treiben da draußen im Line-Up zuschauen – oder andere schöne Dinge machen, während wir den Wellen hinterher paddeln! Um herauszufinden, wie meine surfenden und nicht-surfenden Mitmenschen darüber denken und wie sie diese „Dreiecksbeziehung“ organisieren, habe ich Bloggerinnen und Blogger dazu befragt – hier kannst du ihre Antworten lesen!
Surfen und Liebe – eine Dreiecksbeziehung!
Bist du schon mal auf einem Surfbrett die Welle entlang geglitten? Ja? Hast du danach auch dieses Kribbeln in der Bauchgegend gefühlt und dabei gespürt, wie dir das Adrenalin durch die Adern schießt? Hättest du nach dem ersten Ritt auch die Welt umarmen können? Na dann: Herzlichen Glückwunsch – du bist verliebt! Ihr habt euch gesucht und gefunden, du und deine Leidenschaft – das Surfen!
Allerdings gibt es da etwas, was du unbedingt wissen solltest – die gemeinsame Zeit mit deiner neuen Leidenschaft wird nicht immer ganz einfach. Schließlich seid ihr beiden nicht die einzigen, die Gefühle haben! Deine neue Liebe wird sich nämlich vertragen müssen mit den zwischenmenschlichen Beziehungen zu deinem Freund, der Freundin, Ehefrau oder Ehemann, der Familie, etc.
Fakt ist: Deine Leidenschaft zum Surfen wird sich auf deine Beziehung auswirken – in guten wie in schlechten Tagen!
Surfer sind für alle da!
Dabei ist es auch egal, ob nur du der Surfer bist oder auch dein Partner dem Wellenreiten verfallen ist, denn fest steht: Ihr habt eine neue Liebe in eurer Mitte! Die „Neue“ verlangt jede Menge Aufmerksamkeit und Zuneigung! Damit diese Dreiecksbeziehung funktioniert und zu einer „offenen Beziehung“ wird, ist jede Menge Kompromissbereitschaft gefragt – nur so kann es funktionieren!
Szene 1: Ein kleines Haus am Ende der Straße, von der Terrasse hast du einen freien Blick auf die Welle, die du jeden Tag surfen kannst, im Garten hinterm dem Haus spielen deine vier Kinder und deine Frau sitzt vor dem Computer und checkt schon mal den Wellen-Forecast für die kommenden Tage! Für die Familie verzichtest du heute auf eine Session – morgen wirst du wieder mit deiner ganzen Familie zum Wellenreiten runter an den Strand gehen. Cut!
Szene 2: Ein gut gebauter Surfer klettert nach einem Tag voller Hammer-Wellen über die Felsen zurück an den Strand, wo seine hübsche Freundin in knappem Bikini stundenlang auf ihn gewartet hat. Sie freut sich, dass er gesund und gut gelaunt wieder da ist, gibt ihm einen Kuss und massiert seine ausgelaugten Schultern. Anschließend trinke beide zusammen im Szene-Strandcafé einen Latte und schauen sich am Abend die Vorstellung der lokalen Theatergruppe an. Cut!
Zugegeben, vielleicht wurden die Szenen etwas zu kitschig von meinem Gehirn aufgepeppt! In meinem Kopf baute sich gerade eine Art „Rosamunde-Pilcher-mit-Kelly-Slater-in-der-Hauptrolle“-Film zusammen – aber das nur nebenbei!
Surfen als Beziehung-Killer
So oder so, die beiden Szenen beschreiben vielleicht ganz gut wie es sein kann, wenn beide Partner ein gemeinsames Hobby teilen – oder aber der eine Partner dem anderen seine Leidenschaft gönnt und glücklich ist, wenn der andere damit glücklich wird. Wenn dem nämlich nicht so ist, dann kann das Hobby des surfenden Partners auch zu einer Belastung werden, ja sogar zum gewichtigen Grund für eine Trennung.
Szene 1: Ein kleines Haus am Ende der Straße. Von der Terrasse hast du einen freien Blick auf die Welle, die du jeden Tag surfen könntest, wenn deine Kinder nicht schreiend im Garten sitzen würden, weil sie ihr Abendbrot noch nicht bekommen haben. Deine Frau kackt dich an, dass du heute morgen ja wieder surfen gehen musstest, anstatt den Familien-Einkauf zu erledigen. Den Computer hat sie vorhin in die Brandung gefeuert, weil du ihn ständig für deinen Wellen-Forecast blockierst.
Szene 2: Der gut gebaute Surfer klettert nach einem Tag voller Hammer-Wellen über die Felsen zurück an den Strand, wo er an der Stelle, an der er vor fünf Stunden seine hübsche Freundin in knappem Bikini zurück gelassen hat, nur noch eine handgeschriebene Notiz vorfindet: „Du kannst mich mal mit deiner Scheiss-Surferei – ich bin mit dem Eisverkäufer abgehauen, der bleibt wenigstens mit mir am Strand!
Surfen als Beziehungs-Faktor
Ich habe auf meinen Surf-Trips ganz verschiedene Menschen und Paare in den unterschiedlichsten Konstellationen kennen gelernt: Beide surfen, sie surft aber er nicht und andersrum, undsoweiter. Für viele funktioniert ihre Beziehung wunderbar, einige arrangieren sich und finden Kompromisse, andere haben sich noch im gemeinsamen Urlaub getrennt. So oder so, Surfen ist in einer Beziehung ein großer Faktor – egal ob beide das Wellenreiten lieben oder eben nur einer der beiden Partner.
Surfen ist eben mehr als das einstündige Tennistraining einmal pro Woche, Surfen ist eine Leidenschaft, Surfen ist Lebenseinstellung, wer Surfen will, der muss auf viel anderes verzichten, wer surft, der ist viel unterwegs – all das muss der Partner akzeptieren und/oder mitmachen! Außerdem bleiben „landlocked Surfern“, also Wellenreiter die nicht irgendwo am Meer wohnen, oft nur einige Wochen pro Jahr, um ihre Leidenschaft zu leben. In dieser kurzen Zeit die eigenen Vorlieben mit denen des Partners zu koordinieren ist nicht immer ganz einfach. Entweder du machst Kompromisse oder aber du bist eine der beiden Lieben auf lange Sicht mit ziemlicher Sicherheit los.
Surfen ist wie eine neue Liebe und eine andere Art zu leben
Richtig spannend wird es, wenn du jemanden kennen lernst, der mit Surfen gar nichts am Hut hat. Für denjenigen wird es zu Beginn schwierig sein immer nachzuvollziehen, warum du in deiner Freizeit wie ein Gestörter ein paar Swells hinterher reist oder an Orte fährst, die am Arsch der Landkarte sind und außer Wellen wenig zu bieten haben. Bevor du dich auf eine Beziehung mit einem nicht surfenden Menschen einlässt, solltest du vielleicht über die folgenden Punkte nachdenken:
- was erwarte ich als Surfer von einem nicht surfenden Partner in Bezug auf mein Hobby?
- muss mein Partner für mich mit dem Surfen anfangen?
- würde ich für meinen Partner aufhören zu Surfen?
- würde ich meinen Partner auf Surf-Trips mitnehmen?
- hätte ich ein schlechtes Gewissen, wenn ich im Wasser Spaß habe und er/sie am Strand sitzt und wartet?
Wie vielleicht einige andere Dinge wird sich diese Thematik auch im Verlauf der Beziehung nicht lösen, der Partner sollte sich mit einer Sache definitiv abfinden – es wird nicht besser werden! Surfen kann zu einer positiven Sucht werden, einer Sucht, der alles andere untergeordnet wird – auch die eigene Beziehung! Aber auch das kann erklärt, ja vielleicht sogar ausdiskutiert werden – oder?
Liebt, surft und mehret euch!
Damit die Dreiecksbeziehung „Mensch-Mensch-Surfen“ funktioniert, solltest du, wie in jeder Beziehung, früh genug über die Thematik reden! Macht euch gemeinsam über folgende Fragen Gedanken:
- fahren wir zusammen in diesen Urlaub?
- fahren wir irgendwo hin, wo wir beide Spaß haben können?
- gehen wir erst gemeinsam an den Strand, damit ich surfen kann und dann machen wir Dinge, die dir Spaß machen?
- fahren wir nur an Spots, die auch nicht surfenden Menschen etwas bieten (nette Cafés, Kulturelles, Wlan, etc.)
- wie lange warten wir an einem Spot auf Wellen?
- wie viel Zeit räumen wir dem Wellenreiten überhaupt ein am Tag/in der Woche?
Habt ihr all das und mehr geklärt, dann steht ihr hoffentlich vor einer wundervollen gemeinsamen Zukunft und unzähligen romantischen Pärchen-Surftrips.
Ich kann euch sagen – es funktioniert! Ich lebe so und habe auf meinen Surftrips immer wieder Menschen und Paare kennen lernen, die sich mit diesem Einfluss bewusst oder unbewusst befassen – und ich fand es immer wieder beeindruckend, wie sie in den einzelnen Fällen damit umgegangen sind. Bei vielen funktioniert es wunderbar – bei einigen weniger! Bei mir klappt das übrigens super…
Surfer sind anspruchsvoll in Sachen Liebe – gut so!
Es geht, dieses „Surfen und Liebe“ – wenn alle Beteiligten das wollen, darüber reden und daran arbeiten! Im Grunde ist alles halb so wild, ok, Surfen ist nicht einfach irgendein Hobby, aber mit viel Liebe, Gelassenheit und Kompromissbereitschaft kann die Dreiecksbeziehung klappen. Meinen Segen habt ihr!
Um herauszufinden, wie meine surfenden und nicht-surfenden Mitmenschen darüber denken und wie sie diese „Dreiecksbeziehung“ organisieren, habe ich Bloggerinnen und Blogger dazu befragt – hier sind ihre Antworten!
Hast du Ideen oder sogar Erfahrungen, wie eine surfende Partnerschaft funktionieren kann! Schreib mir, ich freue mich über Anregungen und Ideen!
Demnächst erscheint bei travelonboards der zweite Artikel in der Reihe „Das Surfen und die Liebe“ – dann geht es darum, warum es sich durchaus lohnt, einen Surfer zu daten!
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