Alles für deinen Solo-Surftrip: Als Frau alleine in den Surfurlaub
Der Erfahrungsbericht einer weit gereisten Solo-Surferin – Tipps, Tricks und Informationen, wie du als alleinreisende Frau einen perfekten Surftrip erlebst
Gastbeitrag von Christin Schälin – Hä, jetzt schreibt der Typ auch noch, wie du am besten alleine als Frau auf einem Surftrip unterwegs bist? Keine Sorge, so weit kommt es dann doch nicht. Fakt ist aber: Immer wieder schreiben mir Surferinnen, ob ich ihnen einen Rat zu diesem oder jenem Land geben kann – klar, kann ich, allerdings eben nur aus der Sicht des surfenden und reisenden Mannes. Darum habe ich einfach mal eine junge Dame gebeten, ihre Erfahrungen aufzuschreiben und zu berichten, wie es denn eigentlich so ist, alleine unterwegs als Surferin in einem fremden Land.
Christin Schälin ist Schweizerin und praktisch auf dem Snowboard aufgewachsen, irgendwann hat sie dann allerdings den Schnee gegen Sand und die Bergwelt gegen Küstenlandschaft ausgetauscht und sich regelmäßig auf gemacht, um die Welt der Wellen zu entdecken. Sie hat viel gesehen und unterwegs die besten Wellen der Welt gesurft: Nicaragua, Portugal, Sri Lanka – um nur einige der Surfspots zu nennen, an denen die Eidgenössin bisher durchs Lineup gepaddelt ist.
Oft ist Christin auf ihren Surftrips alleine unterwegs und genießt die Freiheit im und außerhalb des Lineups, hin und wieder steigt sie, der Geselligkeit wegen, im Surfcamp oder Hostel ab – für sie zählt einfach die richtige Mischung aus Gesellschaft und individueller Gestaltung ihres Surftrips. Ein guter Ansatz, wie ich persönlich finde – darum berichtet Christin hier über die Vor- und Nachteile eines Solo-Surftrips, was du als Surferin alleine unterwegs beachten kannst und wie du als Solo-Surferinn die Küsten unsicher machen kannst!
Falls du dich auch gerade auf einen Surftrip vorbereitest – egal ob Frau oder Mann – dann kann dir dieser Artikel und meine Surftrip-Checkliste bei der Planung helfen!
Die Frau, die sich traut: Solo-Surferin Christine Schälin
„Ich sitze in Nicaragua in einem Bus Richtung Costa Rica. Um mich herum herrscht fröhliches Treiben – leider sprechen alle spanisch und ich verstehe kein Wort. An mir ziehen Wälder, Hügel und Flüsse vorbei, aber ich habe keine Ahnung wo ich gerade bin – manchmal erhasche ich einen Blick aufs Meer und sehe kleine Wellen. Mein Gepäck besteht aus ein paar Finnen, Wachs, Leash, Strohhut und ein paar Kleider in einem Backpack – alles andere werde ich schon irgendwo finden. Nach vier Wochen in Nicaragua sind meine Freunde samt meinem Board nach Hause geflogen, mein Plan ist Richtung Südamerika zu reisen und nicht nur zu surfen, denn ich will auch noch etwas von der Kultur erleben!“
Diese Reise ist mittlerweile zwei Jahre her und seitdem hat sich viel verändert. Ich spreche zum Beispiel fließend Spanisch, würde nicht mehr mit einem großen Rucksack verreisen, geschweige denn ohne mein eigenes Brett, und ich gebe mich mit der Kultur entlang der Küste zufrieden. Ich reise weiterhin gerne alleine und ohne Plan, lasse mich treiben, ergreife die Erlebnisse, wie und wann sie sich ergeben. Planlos ja, aber unvorbereitet auf keinen Fall!
Viel Spass beim lesen meiner Tipps und Infos, wie du als Solo-Surferin die Küsten sicher unsicher machen kannst!
Quick-Check: Vor- und Nachteile Solo-Surftrip
Bevor du dich ins Abenteuer stürzest, lohnt es sich zu überlegen, was dies denn eigentlich bedeutet. Die Freiheit zu tun und zu lassen was du Lust hast, ist sicher der grösste Vorteil. Du wirst auch feststellen, dass du vielleicht gar nicht immer weisst, auf was du Lust hast und unterwegs erst herausfindest, was genau dir eigentlich gefällt, was dich glücklich macht oder wie du gerne reist.
Eine Sorge kann ich allerdings schon mal vorab beiseite räumen:
Falls du dir Sorgen machst, dass du einsam wirst, ich garantiere dir, dass dem nicht so sein wird. Die Welt ist voller wunderbarer Menschen und beim Surfen und Reisen wimmelts wirklich davon.
Tipps für Solo-Surferinnen auf dem Surftrip
Okay – surfen kann tough sein, aber das sind wird Mädels auch! In den Lineups sitzen meistens zehn Männer auf eine Frau (außer in Surfcamps) – das heißt, wir Frauen müssen uns in den Wellen doppelt und dreifach beweisen, um ernst genommen zu werden. (Noch) beherrschen die männlichen Surfer die Surfwelt, aber wir sind in den letzten Jahren immer mehr geworden und das ist gut so, und trotzdem sind wir noch immer eine eher seltene Erscheinung und sorgen im Lineup für Aufsehen! Vor allem, wenn die Wellen groß sind werde ich oft mit dem Blick „Was will die denn hier?“ von den Jungs begrüßt!
Um nicht jedes Mal aufs Neue verunsichert zu werden, um mich auf meinen Surftrips wohl zu fühlen und um mit viel Selbstvertrauen ins Lineup zu paddeln, versuche ich bei der Planung meines Solo-Surftrips und unterwegs ein paar Tipps zu berücksichtigen, die ich im Laufe der Jahre bekommen und mir gemerkt habe. Jede reisende Surferin ist anders mit verschiedenen Vorlieben, daher sind die folgenden Punkte einfach meine persönlichen Tipps, die du vielleicht, vielleicht aber auch nicht, befolgen magst:
- Freundlichkeit siegt
Es war total Nebensaison im muslimischen Java und ich war die einzige weisse Person im Ort. Das Anstarren macht mir nichts mehr aus, also lief ich im Bikini zum Strand. Am dritten Tag bat mich die Eigentümerin aus Respekt ein Kleid überzustreifen.
Ein Punkt, den auch viele männliche Surfer öfter mal beherzigen könnten! Jungs können nämlich so was von aggro sein im Lineup, dass ich mich frage, ob die überhaupt Spaß am Surfen haben? So einen grimmigen Surf-Kollegen begrüße ich meistens mit einem charmanten Lächeln und fröhlichem „How are you?“. Anmache hin oder her – mir ist egal, was die dann denken, ich will einfach gute Vibes im Wasser haben!
- Du bist gut genug für deinen Solo-Surftrip als Frau!
Es war total Nebensaison im muslimischen Java und ich war die einzige weisse Person im Ort. Das Anstarren macht mir nichts mehr aus, also lief ich im Bikini zum Strand. Am dritten Tag bat mich die Eigentümerin aus Respekt ein Kleid überzustreifen.
Bist du unsicher, ob du genug gut surfen kannst für deinen Solosurftrip? Glaub mir, du bist gut genug! Es geht darum, Spaß zu haben und etwas Neues zu lernen – es ist egal, wie gut du surfen kannst, Hauptsache du gehst surfen! Was glaubst du, wie ich surfen gelernt habe? Mit vielen Schmerzen, Zweifeln, Muskelkater und literweise Salzwasser im Magen – aber ich habe es durchgezogen und geschafft. Ok, es braucht auch heute noch Mut, alleine in ein Lineup zu paddeln wenn die Wellen etwas größer sind als einem lieb ist. Aber Hand aufs Herz, nur wer seine Komfortzone verlässt, wird tolle neue Erfahrungen machen. Außerdem: Was denkst du, wie die ganzen Pro-Surferinnen Wellenreiten angefangen haben? Einfach rauf aufs Surfboard und 300 Meter die Welle entlang gejagt? Nein, ganz bestimmt nicht. Die haben genauso viel Wasser geschluckt und blaue Flecken kassiert wie du! Also: Go surf!
- Immer Bikini – muss nicht sein!
Es war total Nebensaison im muslimischen Java und ich war die einzige weiße Person im Ort. Das Anstarren macht mir nichts mehr aus und ist schon irgendwie „normal“ geworden, also lief ich gedankenverloren im Bikini zum Strand – blöd von mir im Nachhinein. Am dritten Tag bat mich die Eigentümerin aus Respekt ein Kleid überzustreifen – und sie hatte natürlich total Recht, ich hatte einfach nicht weit genug gedacht. Aus Wertschätzung gegenüber der anderen Kultur sollten wir Surferinnen entsprechende Klamotten anhaben. Wenn wir den Menschen vor Ort mit Respekt begegnen, werden sie auch uns respektvoll behandeln – und das wiederum ist gut für das eigene Wohlgefühl! Nichts ist blöder, als sich Ärger wegen eines Bikinis einzuhandeln – just not necessary!
- Der Typ ist mein Surfbuddy/Freund/Partner!
Genau wie Zuhause geht es auch unterwegs darum, seine eigene Menschenkenntnis zu benutzen und vor allem zu wissen, was die eigene Intention ist. Als Solotravellerin wird man schon viel von Jungs angebaggert – wahrscheinlich weil sie im Urlaub mutiger oder betrunkener sind als zuhause – oder beides! Es liegt ganz alleine an dir selber, wie weit eine neue Bekanntschaft geht. Manchmal ist es auch einfach nur das „hinterher-Pfeifen“ oder die total plumpe Anmache – einfach ignorieren! Sollte es zu weit gehen, reicht es oft, laut zu werden oder in nachgelesenes Cafe oder Restaurant zu gehen.
- Das brauche ich, weil es das unterwegs nicht gibt!
Apotheken in Südamerika können sehr leer sein – unvorstellbar bei unserer Warenauswahl. Darum macht es Sinn, zum Beispiel Hygieneartikel, die du unbedingt auf deinem Surftrip brauchst, mitzunehmen. Cranberrytabletten und Tampons füllen zum Beispiel die Hälfte meines Kulturbeutels. Viele Dinge aber gibt es auch im Ausland, meistens sind sie dort sogar um einiges billiger: Kopfschmerzmittel, Durchfalltabletten, Wundsalbe.
Feste Regeln für Solo-Surferinnen auf dem Surftrip
Am liebsten lasse ich mich treiben, ohne Plan, ohne Guide, ohne Ziel und gehe oder bleibe wie es mir gefällt. Dennoch befolge ich unterwegs einige grundsätzliche Regeln – ich habe keine Lust, in der Schlagzeile „Backpackerin/Surferin verschwunden“ zu landen. Egal wie mutig ich bin oder wie sparsam ich sein will, diesen Grundsätzen folge ich einfach, damit ich noch mindestens weitere 60 Jahre glücklich auf Surfurlaube gehen kann.
Und hier sind sie: meine wichtigsten zehn Regeln, die mir als Frau auf meinen Solo-Surftrips immer geholfen haben:
- Bargeld meiden: Ich trage immer wenig Bargeld mit mir – es gibt überall Bankomaten. Die wenige Kohle habe ich verstreut in meinem Gepäck, dass immer irgendwo was übrig bleibt im Ernstfall. Schliessfächer im Hostelzimmer sind generell als unsicher zu betrachten. Je nach Situation empfehle ich aber, Wertsachen an der Rezeption abzugeben. Oder noch einfacher: Nimm möglichst wenig Wertsachen mit, das erspart dir Stress und Sorgen.
- Großstädte meiden: Einerseits interessieren mich die großen Städte nur bedingt, andererseits gibt es dort viele zwielichtige Gestalten. Als ich mit meinem VW-Bus von Frankreich nach Marokko reiste, wurde insgesamt vier Mal eingebrochen – dreimal davon war in Städten. Das Erlebnis wünsche ich niemandem!
- Positive Einstellung: Sei ehrlich, offen, herzlich und freundlich. Dies öffnet Türen und Herzen und führt zu unvergesslichen Erlebnissen. In Marokko wurden wir zur Mutter eines lokalen Surferjungen eingeladen. Es gab köstliches Essen, Henna Tattoos für die ganze Nachbarschaft und später durfte (musste) ich noch ihr Hochzeitskleid anprobieren.
- Gut vorbereitet auf den Surftrip: Recherchiere im Voraus über deine Unterkunft und versuche raus zu finden, ob sie als sicher gilt. Wie viel du vorher in Erfahrung bringst bleibt natürlich dir überlassen – jeder ist da anders. Ich zum Beispiel fühle ich einfacher sicherer, wenn ich über die Surf-Destination Bescheid weiß – mir hat die Checkliste für den Surftrip von Stefan zum Beispiel gut geholfen.
- Handel fair und gerecht: In den meisten Ländern ist Handeln an der Tagesordnung. Du kannst davon ausgehen, dass du alles um ein Vielfaches überzahlst. Überleg dir also im Vorfeld, wieviel du für das Produkt bezahlen magst – das ist die Grenze, egal was passiert. . Bleib dabei, meistens kriegst du dann den Preis. Teile gerne deine Tipps in Sachen Feilschen, da habe ich auch noch Potential. Die ersten drei Tage in einem Land verzeihe ich mir alle finanziellen Fehlentscheidungen, da jedes Land unterschiedlich ist.
- Öffentliche Transportmittel nachts meiden: Busse und Taxen nachts alleine meiden! Bei Ankunft nach Einbruch der Dunkelheit in einem neuen Ort nehme ich IMMER ein Taxi zu meinem gebuchten Hostel.
- Nicht überall hin gehen: Gewisse Gegenden meiden – am besten im Hotel oder bei Fragen nach dem Weg immer bei einheimischen Frauen erkundigen.
- Du bist immer verheiratet: Am besten hast du immer ein Foto eines jungen Herrn mit dabei, den du dann, egal ob wahr oder falsch, als deinen Ehemann ausgibst!
- Tauche unter: Große Sonnenbrillen wirken oft wunder, was Anonymität angeht.
- Werde Teil des Ganzen: Falls du an einen speziellen Ort möchtest oder dir eine Gegend zu unsicher vor kommt, dann schließe dich einfach größeren Gruppen an!
Als Frau alleine auf Reisen – meine persönlichen Geheimtipps für deinen Solo-Surfurlaub!
Wenn du viele Monate Zeit hast, kannst du dir erlauben, einige Tage auf Grund deiner Fehlplanung zu verlieren. Wenn du aber nur einige Wochen zum Surfen hast, soll und kann jeder Tag ein Highlight sein. Also überleg dir einige Punkte im Vorfeld und bereite dich entsprechend vor. Hier sind meine persönlichen Anregungen:
- Kosten
Ich persönlich reise immer low-budget, sogar wenn ich nicht müsste – ich mag’s einfach. Dennoch verzichte ich auf nichts – wenn ich etwas erleben will, tue ich das auch – sonst muss ich ja nicht in fremde Länder zum surfen reisen. Nur bei der Unterkunft und beim Essen spare ich hin und wieder und versuche günstig zu fahren. Ich führe immer ein Kostentagebuch, dabei stellt sich oft heraus, dass ein Grossteil der Kosten für den Transport draufgehen. Also, wenn du sparen möchtest, bleib länger am selben Ort! Bus fahren ist immer günstig wenn man alleine ist, wenn man in einer Gruppe reist, kann es sich auch lohnen, ein Auto oder Taxi zu nehmen. Generell ist’s so, dass man alleine weniger Kosten teilen kann. Aber bisher war es eigentlich immer so, dass ich auf einem Solotrip niemals lange alleine war und ich zumindest die Transportkosten teilen konnte.
- Surftrip re-finanzieren
Ich arbeitete einen Sommer in einem großen Surfcamp, um super viel Surfen zu können. Ok, es hat viel Spaß gemacht, war aber am Ende mehr Party als surfen. Es kommt aber natürlich darauf an, in was für einem Surfcamp du arbeitest – such dir eins aus, das zu deinen Vorlieben passt! Ein Surfhostel mit Guiding kann ich grundsätzlich empfehlen, wenn man nicht selber entdecken gehen mag. Ich war letzten Herbst in Senegal mit Surfguiding – das war ein guter Kompromiss zwischen Surfcamp und Abenteuer. Normalerweise bin ich aber mehr auf pures Abenteuer aus! Wenn du nach Jobs in der Surfbranche Ausschau halten möchtest, dann kannst du das zum Beispiel bei der Plattform workaway, bei surftraveljobs oder in diversen Facebook-Gruppen. Du kannst dich auch einfach mit den Facebook-Seiten von verschiedenen Surfcamps verbinden, so bist du immer über neue Surfjobs informiert!
- Günstig wohnen
Je nach Land und Preis variiert der Standard natürlich stark. Ich reise lieber länger, statt im guten Bett zu übernachten. Ich mag auch Homestays, da man so direkt die lokale Bevölkerung kennen lernt. In Nicaragua durften wir die Familien-Küche benutzen und auf einem Herd mit Feuer (wie in den Alphütten) kochen – das Haus-Schwein schaute zur Tür hinein, um ein paar Gemüseresten zu erhaschen. Surfcamps gibt es inzwischen an fast jedem Surfspot der Welt, andere Möglichkeiten sind natürlich Portale wie couchsurfing.com, airbnb.com oder guesttoguest.com. Allerdings solltest du als alleinreisende Surferin auch einige Regeln beachten – das habe ich ja schon weiter oben beschrieben!
Wenn auf dem Solo-Surftrip doch was schief geht
Keiner meiner Surftrips war bisher perfekt – entweder waren die Wellen sch…, ich hab mich in dem Land unwohl gefühlt oder meine Kohle ist verloren gegangen. Blöde Momente, in denen ich richtig sauer und traurig bin, ein paar Tage später aber darüber lachen kann. Solange nichts wirklich ernstes passiert, gehören kleine Fauxpas einfach zum reisen als Solo-Surferin dazu – das macht das Abenteuer „Surftrip“ ja auch irgendwie aus.
Ich habe verschieden Szenarien für mich durchgespielt – nicht, weil ich so negativ unterwegs bin, sondern weil ich im entscheidenden Moment nicht überfordert sein will. Hier ist meine Mini-Erste-Hilfe-Kurs für Solo-Surferinnen auf dem Surftrip:
- Der Fuchs geht um, der Fuchs geht um…: Ich will keine Schreckensgeschichten erzählen, aber mir wurde wirklich schon alles geklaut: Laptop, Spiegelreflexkamera, Handy mehrfach, Geldbeutel, TomTom, Schuhe, Kekse(!!), USB-Stick mit der Musik für das Autoradio (zum Glück hatten wir noch ein paar mehr oder weniger großartige CDs dabei für 3000 Kilometer Heimreise), Schmuck, Stirnlampe… Es ist ein so blödes Gefühl, bestohlen zu werden. Nicht nur, das etwas Wichtiges weg ist, auch die Gewissheit, dass jemand in deinen Sachen war ist echt eklig! Wenn du aber etwas vorbereitet bist, dann ist eine Lösung schnell in Sicht: Bewahre dein Reisepass nicht beim Geld auf. Ich habe zwei Kreditkarten, je eine pro Gepäckstück. Lade deine Fotos regelmässig in deine Cloud, die sind sonst einfach weg. Nicht zu arg aufregen, frag jemanden, der dir sympathisch ist, um Hilfe und geh immer zur Polizei. Auch wenn die deine Sachen nicht zurückbringen, mit dem Polizeibericht bekommst du zumindest von der Versicherung Geld zurück.
- Unfall im oder neben dem Lineup: Einem Kumpel platze das Trommelfeld in Nicaragua – also mit dem Taxi zum nächsten Arzt, welcher uns dann in ein amerikanisches Resort schickte, um dort die richtigen Medikamente zu bekommen. Hat lange gedauert, war sehr schmerzhaft und hat uns eine super Surf-Session gekostet. In unserem Fall ist alles gut ausgegangen, aber wenn etwa wirklich ernstes passiert, dann solltest du gut Auslandskrankenversichert sein.
- Autopanne: Bei einem Mietauto ruftst du die Vermietung an, die sollen dir einen Pannendienst organisieren oder ein neues Auto bringen, schliesslich bezahlst du ja für ein funktionierendes Auto. Ich selber habe sehr gute Erfahrungen mit Buchungen über billiger-mietwagen.de gemacht – bei einem Problem helfen dir die deutschen Sachbearbeiter weiter und du musst dich nicht vor Ort rumärgern. Wenn es dein Auto (oder Van) ist, rufst du deine Autoversicherung an und die helfen weiter (meistens jedenfalls) – hier kann ich den ADAC empfehlen. Wenn du dich selber in den Mist gefahren hast, musst du zu Fuß bis zum nächsten Ort laufen und um Hilfe fragen. Es ist jedes Mal erstaunlich, wie hilfsbereit Menschen überall auf der Welt sind.
- Verpasstes Flugzeug: Ist mir noch nie passiert, aber ich würde mal tief ein und ausatmen, laut los schreien, mich Ohrfeigen und dann ein neues Ticket kaufen. Wenn du selber Schuld bist, tja, dann ist das wohl so. Sollten aber „äußere Umstände“ verantwortlich sein, dann lass dir das ausgefallene Flugzeug etc. von einem Airline-Mitarbeiter SCHRIFTLICH bestätigen und wende dich an einen Dienst wie zum Beispiel fairplane.de – die kümmern sich juristisch um die Angelegenheit. Mehr Infos dazu findest du in diesem Artikel!
Als Frau alleine auf den Surftrip? Do it and go surf!
Vielleicht hast du vorher gelacht, als ich meinte, dass ich hin und wieder tief ein- und ausatmen würde – das war mein purer Ernst! Wenn wirklich etwas schief geht, dann hilft es, wenn du ruhig bleibst, tief durchatmest und nachdenkst. Aber natürlich bin ich auch nicht so zen, dass ich danach nicht ausrasten würde. Alles sehr ärgerlich, klar, aber du kannst es nicht ändern. Je mehr ich reise, umso unbesorgter und entspannter werde ich da ich schon viele Situationen erlebt und gemeistert habe.
Fakt ist, egal ob du Frau bist oder Mann, alleine oder in der Gruppe auf einen Surftrip gehst: Materielle Dinge muss man einfach loslassen. Die bedeuten nichts – alles was zählt, ist dein Leben, deine Gesundheit und deine Familie und Freunde (und gute Wellen natürlich ;-). Füll dein Leben mit Abenteuern und guten Surf-Sessions, das hält dich automatisch gesund. Also – geh raus mit deinem gepackten Boardbag und meinen Tipps im Hinterkopf und entdecke die Welt, als wärst du die erste Solo-Surferin im Surfurlaub!
Christin Schälin liebt es, durch die Welt zu reisen, dabei zu surfen und Abenteuer zu erleben! Damit sie das alles finanzieren kann, arbeitet sie zwischen ihren Surftrips als Bauingenieuerin in den Schweizer Alpen. Soloreisen ist super – gerne könnt ihr Christin und ihre Abenteuer verfolgen: facebook.com/stoked.souls.surf.adventures/
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[…] Das Einchecken in einem Surfcamp ist für Anfänger die bessere Alternative, da du nicht nur vernünftig surfen lernen kannst, sondern die Crew auch genau weiß, wo jeden Tag die besten Wellen sind. Je nach Surfpaket wird auch mal zu anderen Spots gefahren und so siehst du ein bisschen was von der Insel. (⇒ Als Frau alleine auf den Surftrip) […]
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