Surfen in Panama Teil zwei
Santa Catalina – Pazifisches Paradies mit Weltklasse-Wellen
Lange Zeit war Surfen in Panama für mich gleichbedeutend mit Surfen in Bocas del Toro – dass es in dem zentralamerikanischen Land aber viel mehr Wellen gibt, als die Breaks an der Karibikküste hatte ich lange irgendwie nicht auf dem Schirm. Nach meinem letzten Surftrip weiß ich es besser! Hier bekommst du alles Wissenswerte über Surfen in Santa Catalina – die Wellenreit-Oase an der Pazifikküste Panamas!
Als ich vor zehn Jahren zum ersten Mal in Bocas del Toro war, erzählte mir ein Australier von einer unglaublichen Welle im Süden von Panama. Dass Internet war noch ein anderes, und ganz abgesehen davon, dass ich damals in Bocas hängen geblieben bin, hörte sich der Weg nach Santa Catalina zu abenteuerlich an. Und auch letztes Jahr blieb mir am Ende des Trips eigentlich keine Zeit mehr, um in den Süden zu fahren – aber Santa Catalina nochmal verpassen? Auf keinen Fall!
Wenn du noch mehr über´s Surfen und Reisen in Panama erfahren möchtest, dann lege ich dir meine beiden anderen Artikel über das Land zwischen Pazifik und Karibik ans Herz:
Santa Catalina – vom No-Name zur Berühmtheit
Inzwischen ist Santa Catalina eine ziemlich bekannte Destination für Surfurlaube geworden, die Locals in Bocas del Toro bezeichnen es nur als Santa Crowdalina. Deshalb kam ich wieder ins Grübeln – auf ein vollgepacktes Line-Up hatte ich keine Lust, außerdem waren die Aussagen über die Wellensicherheit in der Off-Season sehr unterschiedlich! Egal, dachte ich mir, ein zweites Mal lasse ich mir die zentralamerikanische Berühmtheit nicht entgehen. Und soviel schon mal vorweg – es hat sich gelohnt!
Quick Check Surfen in Santa Catalina
Santa Catalina in der Nebensaison – klein aber fein
Santa Catalina bietet zwei Dinge, die Surfer glücklich machen: Das ganze Jahr Wellen und warmes Wasser. Die Locals haben mir erzählt, dass in der Haupt-Wellensaison von April bis Oktober nie weniger als vier Fuß laufen. Selbst in der Nebensaison von November bis März geht wohl immer irgendwo etwas. Ich selber war zehn Tage im Dezember da, davon sieben Tage im Wasser. Ich habe einen kleinen Swell erwischt, der gleich sechs Fuß produziert hat. Also – was ist hier los, wenn im Sommer in aller Regelmäßigkeit die großen Swells aus Süden kommen?
Ich denke in der Hauptsaison brauchst du dir über Wellenausbeute keine Sorgen machen, im Winter macht es wahrscheinlich Sinn, den Forecast zu beobachten und einen Swell abzupassen. Ansonsten bleibt ja immer noch die Alternative Bocas del Toro – wo es im Winter ordentlich ballert. So oder so, du solltest auf jeden Fall fit für das Line-Up sein – hier gibt es ein paar Infos, wie du dich zuhause optimal auf deinen nächsten Surftrip vorbereitest.
Der Ort Santa Catalina abseits des Lineups
Santa Catalina ist keine Ort im eigentlichen Sinn, sondern eher Ansammlungen von Häusern verteilt auf einen Küstenstreifen von rund drei Kilometern. Klar gibt es einen Ortskern mit zwei kleinen Supermärkten und einigen Cafes und Restaurants, aber die Unterkünfte und die Strände erstrecken sich über eine gewisse Distanz. Für Begleiter, die nicht surfen, ist hier wenig geboten außer das Leben tagsüber am Strand – wem das genügt, der ist hier richtig! Die Preise sind, genau wie sonst auch in Panama, recht ordentlich – was die Unterkunft angeht sogar noch über dem Durchschnitt!
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- Im Ort gibt es gegenüber der Bushaltestelle eine kleine Bäckerei, die leckeres Brot backt und guten Kaffe verkauft – sehr empfehlenswert, um dort zu frühstücken!
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- Wer mittags nach der Surf-Session was günstiges und leckeres zu essen sucht, der kann am Hauptstrand El Estero im Ort, direkt neben der Polizeistation, lokales Essen bestellen.
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- Abends lohnt sich der zehnminütige Fußmarsch aus dem Ort zur Pizzeria Jammin´, der italienische Pizzabäcker versteht sein Handwerk!
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- ich habe im La Buena Vida gewohnt, was ich aber nicht empfehlen will, da ich einen kleinen Disput mit dem Besitzer hatte. Preis-Leistung ist aber ok! Das nächste Mal würde ich mich im Oasis Surf Camp einmieten, die kleinen Bungalows direkt am Strand sind für 25 Dollar zu haben.
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- Die meisten Cafes und Unterkünfte bieten W-Lan, dass allerdings sehr schwanken kann. Auch ist durchaus mal ein kompletter Stromausfall möglich – bei mir dauerte es ungefähr fünf Stunden, bis wieder Saft und Internet am Start waren.
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Wie du nach Santa Catalina kommst
Wer mit dem Bus unterwegs ist, der muss für die Strecke von Panama City rund sechs Stunden einrechnen. Erst fährst du nach Santiago, dann nach Sona. Achtung, der letzte Bus von Sona nach Santa Catalina fährt ungefähr um 17 Uhr! Solltest du spät dran sein sag dem Busfahrer Bescheid – meiner hat seinen Kollegen angerufen, der dann freundlicherweise am Ortsausgang auf mich gewartet hat!
Ich bin von Bocas del Toro nach Santa Catalina angereist, was mit ein wenig Glück an einem Tag zu schaffen ist. Um sechs Uhr von Bocas ans Festland, dann mit dem Bus nach David, von dort nach Santiago, Sona und Santa Catalina. Ich habe rund 15 Stunden gebraucht und hatte Glück, dass der Busfahrer auf dem Weg nach Sona seinen Kollegen angerufen hat, der hat dann extra auf mich gewartet. Ein Höllenritt, aber machbar!
Wenn du wieder weg möchtest, dann musst du zuerst nach Sona fahren – die Busse fahren um 6h, 7h, 8h und dann wieder um elf Uhr!
Surf-Ausrüstung für Santa Catalina
- Unbedingt die eigenen Bretter mitbringen, im Ort gibt es keinen Surfshop. Die Surfschule verleiht Boards, die allerdings in einem jämmerlichen Zustand sind. Falls Not ist, am besten die Locals fragen.
- Ich hatte meinen 6.o Fish dabei und ein 6.4 Shortboard und war damit bestens ausgerüstet. Wer in der Hochsaison surft und schon zu den fortgeschrittenen Surfern gehört, der kann mit Sicherheit sein Brett für große Tage einpacken – die Locals haben mit von 12-15-Fuß-Tagen erzählt!
- Neoprenschuhe sind sinnvoll, wenn du bei Low-Tide surfen gehen willst, das Riff hier ist scharf! Ab mittlerer Tide habe ich nie Schuhe angezogen, bei den meisten Spots ist der Ein- und Ausstieg kein Problem!
- Neopren-Anzug? Auf keinen Fall!
- Sonnencreme, die Stärkste, die du finden kannst! Gerade in der Mittagszeit brennt die Sonne echt unglaublich. Allerdings ist das auch eine gute Zeit, um Surfen zu gehen – den meisten ist es dann einfach zu heiß. Aber Achtung: Sonnenstichgefahr!!
Surfen lernen in Santa Catalina
Für Einsteiger ist Santa Catalina in Ordnung! Mit Sicherheit gibt es bessere Orte mit Anfänger-geeigneten Wellen und besserer Infrastruktur. Trotzdem kannst du hier Surfen lernen – definitiv! Am Estero Beach laufen immer ein paar kleine Wellen in die Bucht, hier ist auch die Surfschule beheimatet. Wende dich am besten an das Oasis-Surfcamp, die neben Unterricht auch Unterkünfte anbieten. Auch bei Mama Ines findest du Unterkunft direkt am Strand und fußläufig zum Surfspot.
Wer sich schon etwas mehr zutraut, der kann an kleinen Tagen sicher auch am Main-Break raupaddeln. Die Welle ist dann wirklich einfach zu nehmen und bei Hochwasser ist auch das Riff tief genug.
Die Surf-Spots in Santa Catalina
Santa Catalina Hauptort
Playa Estero
Punta Brava
San Pedrillo
Isla Cebaco
Santa Catalina Main Break
Einer der besten Pointbreaks in ganz Lateinamerika. Bricht in beide Richtungen, allerdings ist die Rechte die Hauptwelle. Einfacher Takeoff, Stand-Up-Barrels und endlose Ritte! Hier bricht eigentlich immer eine kleine Welle, sobald ein Swell kommt, wird das Teil zur Wellenmaschine. Ab sechs Fuß wird es hier richtig voll, da dann auch die Locals raus paddeln. Am besten ab mittlerer Tide, kann auch bei Niedrigwasser gesurft werden, dann wird es allerdings ziemlich flach!
Estero Beach
Perfekt für Surf- Einsteiger geeignet! Zu Fuß ist der Strand ungefähr 15 Minuten vom Ortskern entfernt, wenn du einen Surfkurs machst, dann wirst du mit einem Jeep an den Strand gefahren. Hier bricht eigentlich immer eine kleine Rechts- und Linkswelle über Sandboden. Am besten ist es bei Low-Tide. Vorsicht: Der dunkle Sandstrand kann nachmittags sehr heiß werden. Direkt am Strand ist ein Surfcamp, wo du etwas essen und trinken kannst.
Punta Brava
Noch einmal rund zwanzig Minuten zu Fuß von Playa Estero, nur bei Low-Tide zu erreichen. Es gibt hier eine Rechtswelle und zwei Linkswellen. Der Ein-und Ausstieg ist nicht ganz einfach, am besten Neoprenschuhe mitbringen. Die Welle ist ziemlich kraftvoll mit super Tubes! Nichts für Einsteiger!
Punta Rocas
Die Welle ist in 30 Minuten nur zu Fuß oder mit dem Boot zu erreichen und liegt nördlich von Santa Catalina. Bring auf jeden Fall deine Neoprenschuhe, da du viel über das trockene Riff laufen wirst. Die Welle bricht als Pointbreak links und hat ordentlich Dampf – ein richtiger Board-Killer! Kurze Ritte mit riesigen Tubes!
San Pedrillo
Ein wunderschöner Strand, an den sich auch für Nicht-Surfer ein Ausflug lohnt. Hier bricht ein typischer Bachbreak rechts und links. Der Haken: Der Strand ist nur mit dem Boot zu erreichen!
Isla Cebaco
Auf der Insel direkt vor Santa Catalina sind drei Breaks, die schon bei wenig Swell laufen. Allerdings solltest du dort nur mit einem ortskundigen Surfen hinfahren, mit dem Boot dauert es rund eine Stunde. Viele Locals, die „Gringos“ dort draußen nicht unbedingt willkommen heißen!
Surfen in Panama: Santa Catalina ist Weltklasse!
Ganz einfach, es lohnt sich, und zwar aus eine Grund: Die Welle ist einfach unglaublich gut. Wenn du nur Surfen im Kopf hast, dann solltest du in der Hauptwellensaison vorbeikommen und wirst mit Sicherheit als glücklicher Surfe nach Hause kommen! Dadurch, dass der Ort auseinandergezogen ist, kommt nie das Gefühl auf, dass es super voll ist. Im Line-Up kann das anders sein, an guten Tagen wird es recht voll – allerdings ist die Stundung hier im Wasser angenehm. Für Nicht-Surfende Partner gibt es sehr schöne Strände und ein entspannter Vibe im Ort. Wer sowieso nach Panama fährt, sollte Santa Catalina auf keinen Fall auslassen. Allerdings extra nach Panama fahren, um in Santa Catalina zu Surfen? Schwierig, am besten, du überzeugst dich selbst!
Planst du einen Surftrip nach Panama? Hast du noch Fragen zu Santa Catalina? Oder warst du selber schon dort und vermisst etwas in meinem Post? Ich freue mich über eure Fragen, Anregungen und Tipps!
Möchtest du über das zweite Wellenparadies in Panama erfahren? Dann schau dir unbedingt meinen Surf- und Reiseguide Bocas del Toro an!
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Hey 😀
Klasse Beitrag. Ich hätte da einige Fragen. Ich möchte mit ein paar Bekannten nach Panama kommen und Ihnen die Grundlagen des Surfens beibringen. Ich bin selbst nicht gerade der Könner aber hatte bereits mehrere Wochen Schulungen und war seitdem auch ein paar mal selbst auf den Kanarischen Inseln um alleine zu surfen. Fortgeschrittener Anfänger würde ich sagen :`D Meine Frage wäre die, ob die Boards der Surfschule in Estero Beach akzeptabel sind? Wir möchten durch das Land trampen und ein eigenes Board ist einfach nicht drin :/ Dazu kommt noch die Frage wie es denn mit Zelten in Panama aussieht. könnten wir da am Strand einfach ein Zelt aufschlagen? 😀 Ich danke dir jetzt schön für die Antworten.
Hi Julian,
Estero ist sicher in ganz guter Ort, um surfen zu lernen. Die Surfschule ist in Ordnung, das Equipüment auch – sicher keine top Ausrüstung, aber gut genug würde ich sagen. Zelten kann ich dir nichts dazu sagen, da ich im Hostel gewohnt habe – ich kann mir aber nicht vorstellen, dass es verboten ist. Allerdings: Ich weiß nicht, wie deine Erfahrungen als Camper so sind, aber ich würde Panama jetzt nicht unbedingt zu den Ländern zählen, die mit dem Zelt so wahnsinnig geeignet sind. Alles Gute und Grüße, Stefan
Hallo Stefan,
cooler Blog und toller Beitrag! Wir waren selbst vor Kurzem über 2 Monate in Panama, sind aber (noch?) keine Surfer, auch wenn uns unsere paar Versuche sehr Spaß gemacht haben (zu viele andere Interessen). Habe deinen Blog bei der Suche nach Surftips für Panama für unsere Blogbeiträge gefunden und verlinkt. Echt klasse und informativ deine Panama Surf-Beiträge. Danke und weiter so!
Liebe Grüße,
Anna
Hallo Anna,
vielen Dank – das mit dem Surfen musst du dir aber nochmal überlegen. Alle anderen Interessen kannst du vernachlässigen 😉 Grüße, Stefan
Hi Anna, cool zwei Monate Panama! DS mit dem Surfen musst du dir aber nochmal überlegen – alle anderen Interessen kannst du vernachlässigen 😉 Stefan
Hi Stefan.
Hehe, da hast du wohl Recht 😀 ! Ich muss mich wohl mal in eines der vielen tollen Surfcamps einquartieren und mich von der Sucht bzw. der Welle mitreißen lassen.
Grüße,
Anna
Hi Stefan, super Bericht, danke dafür. Ich werde nächstes Jahr im Dezember in Panama sein. Meine Frau surft nicht und ich werde kein eigenes Brett mitnehmen können. Ich bin kein Anfänger aber auch kein Pro. Ich Surfe seit ca 6 Jahren aber eben immer nur ein bis zwei Wochen im Jahr. Ich fühle mich bei Wellen bis 4 Fuß wohl und würde mich als Intermediate bezeichnen. Ist es bei Santa Catalina wirklich so problematisch mit dem Boardverleih? Und kommt meine Frau auch auf ihre Kosten? Finde ich auch in Bocas del Toro Wellen mit genug Wasser über dem Riff? Oder sind da nur Waikiki und Tiger Tail was für mich? Danke schon mal für deine Antworten 🙂
Sorry habe bei Bocas nicht fertig gelesen… da gibts wohl noch mehr für mich. Und die 4 Fuß dürfen auch ein bisschen mehr sein. Also bis 2m komm ich klar 😉
Hi Philipp, i Dezember solltest du was Wellen angeht eher an die Karibik denken – dort ist dann Wellen-Saison. So wie du deinen Level beschreibst, solltest du definitiv Spots für dich finden. Und auch deine Frau wird Wellen zum üben haben – steht alles im Post! Bei Fragen schrieb mir gerne – und viel Spaß! Stefan
he ich und meine Frau wollen im November bis Dezember nach Panama
kannst du uns Unterkünfte und surf spots empfehlen !!!
Surf level beide wir surfen den ganzen Sommer über in Frankreich also sind wir fit danke und mfg Rene
Hallo Rene, in der Zeit würde ich mich in Richtung Karibik bewegen – Bocas del Toro ist eine tolle Gegend mit Spots für INtermediates! Was Unterkünfte und Surfspots angeht stehen alle meine Infos und Tipps in den Artikeln über Bocas! Auf jeden Fall vorher Buchen, in Richtung Weihnachten wird es dort relativ voll! Viel Spaß und gute Wellen, Stefan