Surfen in Barcelona – schlemmen, shoppen und wellenreiten in Spaniens Metropole
Christoph vom Reisepodcast Welttournee lebt seit vielen Jahren in Barcelona und verrät, warum sich die Stadt auch für Surfer lohnt.
Barcelona ist wahrscheinlich die aufregendste Metropole in Europa. Keine andere Stadt verbindet Kultur, Kulinarisches und das entspannte mediterrane Leben besser – und was die Wenigsten wissen: Die Wellen hier sind auch ganz passabel.
Schlendern über die “Las Ramblas”, mit großen Augen die Gaudi-Architektur bestaunen und ein ganz passabel spielender Fußballverein ist hier ebenfalls beheimatet: Wenn der FC Barcelona antritt, pilgern 100.000 Menschen ins Camp Nou, das riesige Stadion der Stadt. Doch nicht nur Kunst und Kultur sind die Highlights – auch Surfer können hier ihr Glück finden.
Durch die direkte Lage am Mittelmeer ist Surfen in Barcelona (➟ mehr Surfspots in Spanien) nicht nur bei den Einheimischen beliebt. Einen kleinen Haken allerdings gibt es: Im Sommer gibt es sehr wenig bis gar keine Wellen, und auch in den übrigen Monaten solltest du genau den Forecast studieren, damit du ein paar gute Sessions zum Surfen in Barcelona erwischt. Aber alles kein Problem – hier und da ein wenig surfen, und dann ab in den Trubel dieser fantastischen europäischen Metropole.
Spaniens Surfer Hotspot: Das alte Fischerviertel Barceloneta
Schon beim Anflug auf die Stadt kann man in der Surf-Saison die kleinen schwarzen Punkte auf dem Wasser aus dem Flugzeug sehen. Denn in Barcelona tummelt sich die Surf-Szene meist an zwei Strandabschnitten. Der absolute Hotspot für Surfen in Barcelona ist der Strand “Barceloneta”. Das ehemalige Fischerviertel liegt mitten in der Stadt und hat sogar einen eigenen Metro-Stop.
Viele Einheimische leben hier in kleinen Wohnungen, teilweise mit Blick aufs Meer. Das Viertel war früher ein schummriger und heruntergekommener Ort. In Barcelona sagt man, “die Stadt stand mit dem Rücken zum Meer”. Die Strandpromenade und die Strände, wie man sie heutzutage findet, wurden erst zu den Olympischen Spielen 1992 gebaut. Die Stadt öffnete sich daraufhin zum Meer und zog so Millionen von Touristen an.
In den letzten Jahren hat der Barcelona-Tourismus-Boom zudem für ordentlich Veränderung in Barceloneta gesorgt. Viele neue Cafés wurden eröffnet, Fahrrad-Verleihs schießen weiterhin wie Pilze aus dem Boden und im Sommer findet man am Strand meist kein Platz, um sein Handtuch auszubreiten. Doch trotzdem: das Viertel hat während der Surf-Saison im Winter seinen ganz eigenen Charme. Wenn die Strandbars, die sogenannten Chiringuitos, abgebaut sind und die Touristenmassen einen kurzen Winterschlaf einlegen, ist es hier am schönsten.
Der Quick-Check Surfen in Barcelona
Beste Zeit zum Surfen in Barcelona
Die Surf-Saison in Barcelona ist vor allem im Winter. Grob gesagt von Oktober bis April. Ganz selten kommt es auch vor, dass im Sommer surfbare Wellen brechen (➟ die besten Surfspots zum surfen lernen). Die Surf-Szene ist klein, man kennt sich untereinander. Auf den Wellen ist das Bild bunt gemischt. Einheimische Profis mischen sich unter die Touristen, die zum ersten Mal ein Board besteigen. Mitunter kann das etwas gefährlich werden, weil sich alle an einem Strandabschnitt zum Surfen in Barcelona treffen und es dementsprechende voll wird.
Bedingungen zum Surfen in Barcelona
Wenn es Wellen gibt, dann sind es meist die klassischen Beach-Breaks, die relativ nah am Strand brechen. Whitewash-Ausläufer für Anfänger sucht man hier vergebens. Also ist Surfen in Barcelona für absolute Anfänger nicht ganz geeignet – außer natürlich die Wellen sind sehr klein.
Der Strand in Barcelona ist künstlich angelegt. Damit er bei den Herbststürmen nicht völlig von der Strömung abgetragen wird, hat die Stadt verschiedenen Wellenbrecher und eine riesige Mauer unter Wasser gebaut. Die Strömung kann daher an manchen Tagen sehr stark sein. Am besten lässt sie sich von “Passeig Maritim” beobachten, der etwas erhöht verläuft.
Einer dieser Wellenbrecher fungiert zudem als eine Art Überlaufventil für die Kanalisation der Stadt – und jetzt wird es richtig eklig. Wenn im Herbst starke Regenfälle über die Stadt ziehen ist die Kanalisation schlichtweg überfordert, da Barcelonas Oberfläche quasi komplett versiegelt ist.
Das städtische Wasseramt öffnet in solchen Fällen bestimmte Flut-Tore und leitet die komplette (!) Kanalisation ins Meer. Etwa 10 Minuten nach dem Regenschauer bildet sich auf dem Meer dann eine Art Ölteppich, in der Ratten und anderes Zeugs (was eigentlich im Mülleimer landen sollte) an den Strand gespült wird – ein Tampon auf dem Surfbrett war da noch das mildeste Mitbringsel der Kanalisation. Die Stadtverwaltung ist sich dessen aber bewusst und gelobt pünktlich zu jeder neuen Bürgermeisterwahl Verbesserung – mal schauen, wann es soweit ist.
Mehr zu den einzelnen Surfspots in Barcelona und den Bedingungen findest du hier!
So kommst du zu den Surfspots in Barcelona
Der Strandabschnitt ist mit den öffentlichen Verkehrsmitteln sehr gut zu erreichen. Es kann allerdings passieren, dass euch der Busfahrer oder der Mitarbeiter an der Metrostation verbietet euer Board mit in das Gefährt zu nehmen. Dann heißt es Laufen. Barcelona ist flächenmäßig eine relativ kleine Stadt, also ist das kein Problem.
Mach dich darauf gefasst, auf deinem Lauf zum Strand von unzähligen Menschen fotografiert zu werden. Gerade für Asiaten scheint der Anblick von Surfern mit einem Brett unter dem Arm extrem selten zu sein. Bist du lauffaul, kannst du zudem ein Leihfahrrad nehmen. Die blau-roten Fahrräder von “Bicing” sind den Bewohnern der Stadt vorenthalten. Die App “Scoot” ist eine Surfer-freundliche Alternative und auch ein Taxi kostet hier nicht so viel wie in Deutschland – wie du dem Taxifahrer allerdings erklärst, dass dein Board mit ins Taxi muss, bleibt dir überlassen.
Mit dem Auto zum Surfen in Barcelona
Eine Anfahrt mit dem Auto ist ebenfalls kein Problem. Während es im Sommer ziemlich unmöglich ist, einen Parkplatz nah am Strand zu finden, sind die Plätze während der Surfsaison frei und ihr habt vom Fahrersitz einen perfekten Blick auf die Wellen. Am besten stellt man das Auto am “Passeig Maritim” in der Höhe vom Hospital del Mar ab. Achte bitte darauf, dass du in der blaue Zone stehst und einen Parkschein ziehst. Parkst du in der grünen Zone, ist das Auto schneller abgeschleppt als du “Wellenreiter” sagen kannst. Falls du einen günstigen Mietwagen für Barcelona suchst kannst du hier die besten Angebote vergleichen*.
Surfen lernen in Barcelona
In den letzten Jahren ist der Surfer-Style hier zum Trend geworden. Der Sportartikelhersteller Nike betreibt mehr oder weniger aus Image-Gründen einen großen Shop die “Box Barcelona”. Quicksilver betreibt ein paar Meter weiter den zweigeschossigen “Boardriders Surf Shop”. Beide Shop verleihen Bretter, dennoch sollte man lieber die kleinen einheimischen Shops unterstützen.
Lokale Surfshops in Barcelona
In den kleinen Gassen von Barceloneta gibt es verschiedenen Surfshops. Im “Carrer del Meer” (ja, die Straße heißt wirklich so) gibt es verschiedene Läden, die verschiedene Boardgrößen und Neoprenanzüge bereitstellen. Du kannst dich dort ebenfalls umziehen und deine Wertsachen lagern, denn Barcelona zieht nicht nur Surfer an, sondern auch eine Menge Taschendiebe. Wertsachen haben am Strand also nichts zu suchen.
Etwas weiter in Richtung vom markanten Hotel, das wie ein Segel aussieht, gibt es zudem noch die Surfschule Pukas. Dort kann man sich ebenfalls Boards in allen Formen und Farben leihen. Im Sommer gibt die Schule zudem SUP-Kurse und auch Yoga auf dem Wasser wird angeboten.
Unterkünfte in Barcelona für Surfer (und Nicht-Surfer)
Die Stadt ist voll auf Touristen ausgerichtet. Im Winter gibt es keine Probleme, ein Hotel oder Apartment in der Stadt zu finden. Allerdings gibt es nur wenige bezahlbare Zimmer in Barceloneta selbst. Airbnb ist in der Stadt nur für lizenzierte Anbieter erlaubt – und in Barceloneta kaum verfügbar. Hier kannst du dir die besten Angebote für Hotels* aussuchen.
Ein kleiner Geheimtipp ist die Residencia Universitaria. Eigentlich ist es ein Studentenwohnheim. Einige Zimmer stehen allerdings auch zur kurzfristigen Vermietung bereit. Gebucht wird direkt über die Website, allerdings mit einem Formular auf Spanisch. Im mittleren Preissegment gibt es noch das Hotel 54 und sollte dein Konto voll bis zum Rand sein, empfängt das “W-Hotel” oder das “Hotel Arts” deinen geschundenen Surfer-Körper mit offenen Armen.
Eine Alternative kann daher das Unite Hostel im Viertel Villa Olimpica sein. Es wurde erst Anfang 2019 unter Protest der Nachbarn eröffnet und bietet genug Platz und günstige Betten. Nach Barceloneta gehst du etwa zehn Minuten zu Fuß.
Surf-Cafés in Barceloneta
Der Name verrät es schon, es sollen Surfer und Surf-Fans angelockt werden. Im Surf House Barcelona gibt es eine Terrasse mit Blick auf den Strand gesundes Essen zu Standard Strand-Preisen. Gleich nebenan hat vor kurzem das Restaurant Kaymana eröffnet. Mit ähnlichem Style sollen ebenfalls Surfer-Kunden angesprochen werden.
Wer keine Lust auf Instagram Stars hat, die ihren Acai Bowl fotografieren ist im kleinen aber feinen La Cala richtig. Das Café liegt ein paar Schritte vom Strand entfernt, wird aber liebevoll von einer jungen Familie aus dem Viertel betrieben.
Weitere Tipps und Infos zum Surfen in Barcelona
- Auf www.playamedia.com gibt es zwei Live-Webcams, die das Treiben auf dem Wasser in Barceloneta zeigen
- Der non-profit Verein Surf and Help plant regelmäßig Veranstaltungen rund ums Surfen http://www.surfandhelp.org/home
- Wind und Wellenvorhersage gibt es am besten bei der localen Website http://www.bsurfers.com/
Fazit zum Surfen in Barcelona
Barcelona ist eine Traumstadt – wer hier Surfen gehen will muss ein wenig Geduld und Glück mitbringen. Das eventuelle Warten auf den nächsten Swell wird einem aber mit einer der aufregendsten Städte der Welt im Hintergrund versüßt. Gerade im Winter ist Barcelona am schönsten, weil die Touristenmassen meist erst ab Ostern einfallen. Wer nicht unbedingt auf einen Hardcore-Surftrip aus ist, oder vielleicht mit der oder dem Liebsten unterwegs ist, der ist in Barcelona ganz sicher gut aufgehoben.
Über den Gastautoren Christoph Streicher
Ich lebe schon seit vielen Jahren in Barcelona. Als Surf-Fan hat es mich natürlich in das beschriebene Viertel Barceloneta verschlagen. Im Winter ist es schön – im Sommer schön voll. Zusammen mit meinem Kumpel Adrian habe ich zudem den Reise Podcast Welttournee veröffentlicht. Wir haben schon über 100 Länder und bestimmt ebenso viele Surfsports bereist. In jeder Folge geben wir Tipps zu einem Land und wie wir unser Reisepensum mit 30 Tagen Urlaub und kleinem Budget meistern.
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