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Die Surf-Etikette – 12 Regeln für Wellenreiter im Line-Up!

Das ist die Theorie: Das Line-Up ist die Gesamtheit aus Surfern, die beim Wellenreiten auf ihren Brettern sitzten und auf die herein rollenden Wellen warten. Es ist die Stelle in der Brandung, wo die Wellen die optimale Form für Surfer bilden, um aufzustehen und ins Wellental hinunter zu rauschen. Das ist das Line-Up, theoretisch betrachtet, und doch bedeutet dieser Ort für das Wellenreiten so viel mehr.

Jeder Surfer kann seinen kleinen Teil dazu beitragen, das Line-Up zu einem besseren Ort zu machen. Du, ich, jeder! Grundvoraussetzung dafür sind Regeln – spießig, wird jetzt der ein oder andere sagen, aber ohne diese funktioniert das Surfen nicht. Es gibt inoffizielle internationale Surf-Regeln, die im Line-Up ungeschriebenes Gesetz sind. Jeder Surfer sollte sich daran halten – egal ob Profi oder Anfänger. Aber: Theorie ist nicht gleich Praxis! Und die Anwendung dieser Regeln wird von Line-Up- zu Line-Up neu definiert und individuell ausgelegt. Deshalb sind hier 12 Anregungen bezüglich der Regeln im Line-Up. Was nämlich passieren kann, wenn sich Surfer nicht einig sind, seht ihr hier:

 

12 Tipps, wie ihr im Line-Up klar kommt

Das Line-Up ist Teil der Surf-Kultur, und wer Wellenreiten möchte, der sollte sich damit auseinandersetzen. Deshalb versuche ich hier das Line-Up mit seinen Regeln und Besonderheiten aus meiner Sicht zu beschreiben, und dem ein oder anderen so hoffentlich ein wenig verständlicher zu machen.

  1. Ankommen am Spot
    Tauche nicht mit einer riesigen Gruppe von Surfern am Spot auf, zu zweit oder zu dritt reicht völlig aus. Jeder Local ist bestimmt gerne bereit, „seine“ Welle mit dem ein oder andern Surfer zu teilen, aber wenn die Surf-Reisegruppe Lüdenscheidt am Strand aufschlägt, vergeht ganz schnell die Lust auf „fremde“ Surfer.
  2. Strand-Knigge
    Mach keine großen Alarm am Spot. Komm entspannt an, sei nett zu anderen und krakele nicht rum (das übernehmen schon die Amis?!) Kurzum – verhalte dich wie ein normaler Mensch und Gast! Hinterlasse keinen Müll oder Kippenstummel, zerstöre keine vorhande Infrastruktur, Flora oder Fauna. Sei nett zu Tieren!
  3. Realitäts-Check!                                                                                                                                               Geh nur raus wenn du dir die Wellen zutraust. Sicher, es ist unbeschreiblich cool, wenn du eine (gefühlt) riesige Welle surfst, nur weil du allen Mut zusammen bekommen hast! Überschätze dich einfach nicht, das kann dir und anderen weh tun!
  4. In das Line-Up paddeln
    Wenn es die Möglichkeit gibt und da draußen sind mehrere Take-Off-Zonen, dann paddel nicht dahin wo sowieso schon die meisten Surfer sitzen – das bringt dir nichts und verärgert die anderen Surfer nur unnötig. Paddel außerdem nicht durch den Break und die Impact-Zone (die Stelle, wo die brechende Welle auf dem Wasser aufschlägt) in euer Line-Up, sondern seitlich daran vorbei – so störst du keinen Surfer auf der Welle. Und: Grüß beim rauspaddeln die anderen Surfer – das wirkt Wunder!
  5. Fetter Duck-Dive, Digger!                                                                                                              Konzentriere dich auf deinen Duck-Dive. Kontrolliere dein Brett und halte es fest, wenn du unter den Wellen durch tauchst. Ein umher flipperndes Board kannst weder du noch die Kollegen im Line-Up brauchen. Solltest du mal keinen Duck-Divd hinbekommen, dann mach eine Eskimo-Rolle und tauch rücklings mit dem Board über dem Kopf unter der Welle durch!
  6. Ankommen im Line-Up
    Paddel nicht sofort in die Take-Off Zone und nimm die erste Welle im Set. Schau dir das Ganze erst einmal in Ruhe an, du kommst ganz automatisch an die Reihe. Line-Up: Einreihen!
  7. Vorfahrt beim Surfen
    Es gibt beim wellenreiten drei Regeln, die du immer und überall unbedingt einhalten solltest! a) Es hat immer der Surfer Vorfahrt, der an der Inside ist – also am nächsten zum brechenden Teil der Welle. Paddelt nämlich von diesem imaginären Punkt aus gesehen ein Surfer noch weiter weg vom brechenden Teil der Welle an und steht auf, dann nennt man das „Drop-In“ – und der kann für alle Beteiligten ganz schlimme Folgen haben. b) Es hat immer der Surfer Vorfahrt, der schon auf der Welle surft. c) Snaken: das herum paddeln im letzten Moment um den Surfer mit Vorfahrt, um sich so die eigene Vorfahrt zu „erschleichen“.
  8. Line-Up-Knigge
    Wenn du eine Welle nicht bekommst, verkackst oder du zuhause Stress mit den Liebsten hast, dann fluch nicht rum! Ich habe gelernt, dass die entspanntesten und ruhigsten Leute in der Line-Up oft die meisten Wellen bekommen.
  9. „Johnny-paddle-for-every-wave“
    Die Aussies bezeichnen einen Surfer, der einfach jede Welle anpaddelt, egal ob er eine gute Chance hat diese auch zu surfen, als „Johnny-paddle-for-every-wave“. Heißt – commite dich und paddel, was das Zeug hält! Du willst die Welle – hol sie dir! Wähle deine Wellen sorgsam aus, wenn du jedes Mal los paddelst und die Welle nicht bekommst oder dauernd hinfällst, dann nehmen dich die Kollegen im Line-Up irgendwann nicht mehr ernst!
  10. Abwechslung tut gut 
    Wenn du gerade eine Welle gesurft bist und wieder zurück in das Line-Up paddelst, dann lass erst einmal den anderen den Vortritt – so machst du dir Freunde im Line-Up! Line-Up: Einreihen! Das gilt natürlich nicht, wenn die Welle ganz klar „zu dir gekommen“ ist und kein anderer Surfer eine Chance hat, diese zu erwischen.
  11. Kommunikation
    Es ist im Line-Up wie im Straßenverkehr – Aggression führt zu gar nichts! Wenn ein anderer Surfer andauernd nur Mist im Line-Up fabriziert, dann sprech ihn ruhig darauf an.  Vielleicht ist derjenige ja sogar froh, dass er freundlich ein paar Regeln erklärt bekommt. Die Schlüsselbegriffe hier sind Respekt und Toleranz – und zwar vor allen, egal ob Shortboard, Longboard, Bodyboarder, gute und schlechte Surfer! Unterhalte dich mit den Locals, erzähl ihnen wie schön ihre Welle und ihr Strand ist. Du wirst überrascht sein, wie offen die meisten gegenüber fremden Surfern sind.
  12. Sei verschwenderisch
    Verschenke Wellen – einfach so! Überlass eine Welle auch mal einem anderen Surfer – obwohl du besser positioniert bist! Du wirst es in irgendeiner Form zurück bekommen – Surfer-Karma!

Und natürlich die Ober-Mega-Regel, das Gesetz, das Mantra: Habt Spaß beim Surfen!

Hund Katze nicaragua surf surfing

Wenn sich jeder ein wenig entspannt, dann kommen doch alle miteinander gut aus!

Wie sind eure Erfahrungen im Line-Up? Habt ihr Fragen zum surfen im Line-Up? Ich freue mich über eure Geschichten, Fragen und Infos!!!

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3 Kommentare

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  1. […] Wie so oft heutzutage werden auch die Lineups in Newquay manchmal leider sehr voll. Vor allem im Sommer sind viele Surfschulen unterwegs und die Menschen tummeln sich am und im Meer. Das Gute in Newquay ist aber, dass der Vibe im Lineup hier oft entspannt ist – vielleicht ein Überbleibsel der guten alten Gentlemen-Tradition? Die Surf-Etikette hier stimmt – vorausgesetzt du benimmst dich ebenfalls  (➟ Surf-Etikette) […]

  2. […] zu gelangen. Lanzarote ist auch recht dünn besiedelt, so dass sich die Crowds in Grenzen halten (⇒ Das Lineup beim Surfen), außer natürlich bei den […]

  3. […] Einige behaupten, diese Welle sei der beste rechte Pointbreak in Europa – mag sein. Auf jeden Fall ist die Welle schnell, hohl und fordernd und eine absolute Tubemaschine. Solltest du hier Surfen gehen, dann musst du unbedingt die Locals respektieren, ansonsten handelst du dir schnell Ärger ein. (⇒ Surfetikette – Gentleman im Lineup) […]

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