Surfen auf Lanzarote: Lava-Lineups und Kakteen-Cutbacks
Lanzarote ist die nördlichste der Kanarischen Inseln – ein großer Vorteil in Sachen Wellensicherheit, Wellenqualität und Auswahl an Surfspots
Über das Surfen auf Lanzarote wussten lange nur eingefleischte Surfer Bescheid – der Ruf von Fuerteventura und seiner europäischen „Nortshore“ war lange lauter als der Ruf der anderen Kanarischen Inseln(⇒ Surfen auf Gran Canaria). Dabei muss sich Lanzarote überhaupt nicht verstecken! Durch die geografische Lage ist die Vulkaninsel gesegnet mit fetten Swells und einer großen Auswahl an Surfspots – und zwar das ganze Jahr über.
Auch ich war bisher immer auf Fuerteventura zum Surfen, der Ruf Lanzarotes wird aber von Saison zu Saison lauter – höchste Zeit also sich mit einem zu unterhalten, der sich dort als zugewanderter Local bezeichnen kann. Thomas vermittelt seit elf Jahren Surfcamps, er hat schon etliche Surfspots dieser Welt gesehen und wird doch immer wieder magisch von dieser schwarzen Vulkaninsel im Atlantik angezogen: Lanzarote!
In seinem Gastartikel bringt dich Thomas up-to-date, was Surfspots auf Lanzarote, die besten Surfcamps und die allgemeinen Surfbedingungen angeht.
Darum solltest du zum Surfen nach Lanzarote
Lanzarote hat einen ganz eigenen Flair. Im Vergleich zu den anderen kanarischen Inseln wie Gran Canaria (⇒ Surfen auf Gran Canaria) hat sie vielleicht einen etwas schroffen und wilden Charme, aber das macht die Insel auch irgendwie interessant und reizvoll. Lange, weiße Sandstrände und üppige Vegetation suchst du hier vergeblich. Dafür gibt es aber auch keinen Massentourismus und große Hotels am Meer. Im Gegensatz zu einem Surftrip auf dem Festland lässt dich die Insel deutlich spüren, dass du mitten im Ozean bist. (⇒ Surfen in Andalusien: Surfguide für Spaniens Surf-Schlaraffenland)
Was Lanzarote dafür einmalig macht sind 100 Vulkankegel, Mondlandschaften, unzählige schwarze Sandstrände und Riffe und einige touristische Top-Highlights. Auf Lanzarote dominieren die Rot-, Braun- und Schwarztöne der Lavalandschaften, die weißen Dörfer mit den grünen und blauen Türen und Fenstern sowie das tiefblaue Wasser. Der vulkanische Ursprung ist hier noch richtig zu spüren.
Ähnlich wie im Norden von Fuerteventura ist die Insel auch relativ flach, so dass du nicht ständig Serpentinen rauf und runter fahren muss, wie zum Beispiel auf Gran Canaria (⇒ Surfen auf Gran Canaria) und Teneriffa, um zu den Spots zu gelangen. Lanzarote ist auch recht dünn besiedelt, so dass sich die Crowds in Grenzen halten (⇒ Das Lineup beim Surfen), außer natürlich bei den Top-Surfspots.
Surfen auf Lanzarote hat irgendwie einen eigenen magische Reiz. Nicht wenige behaupten, die Kraft der Vulkane überall auf der Insel zu spüren. Aber vielleicht sind das auch eher esoterisch veranlagte Liebhaber der Insel. Eins steht fest: Die Insel wird einen auf die ein oder andere Art begeistern.
Über den Gastautoren
Thomas betreibt seit elf Jahren die Surfcamp-Vermittlung BLUE JUICE Camps und surft seit 21 Jahren. Auf BLUE JUICE Camps gibt es über 60 Surfcamps im Angebot und Thomas kann Euch bei der Wahl des richtigen Surfcamps gut beraten.
In den 21 Jahren hat er aber nicht nur zahlreiche Surfcamps besucht, sondern auch etliche Surftrips weltweit unternommen. So hat er bereits alle großen kanarischen Inseln immer mal wieder besucht, doch irgendwie fühlt er sich besonders von Lanzarote angezogen. Seine Erfahrungen und Tipps teilt er Euch in diesem Gastbeitrag über das Surfen auf Lanzarote mit.
Quick Check Lanzarote
Von Lavafeld bis Weltklasse-Lineup – quick und dirty was du zum Surfen auf Lanzarote wissen musst.
Beste Reisezeit für Surfer
Lanzarote bietet dir ganzjährig einige erstklassige Wellen und zieht vor allem im Winter und Frühling viele Surfer aus Europa an. Auf Lanzarote ist es dann angenehm warm und sonnig. Auf einer Länge von 58 Kilometer und einer maximalen Breite von 34 Kilometer hat Lanzarote jede Menge Surfspots (⇒ Surfspots weltweit) für jede Könnerstufe vorzuweisen.
Durch die Lage im Atlantik bietet die nordöstlichste Insel der Kanaren eine hohe Wellengarantie. Du kannst eigentlich das ganze Jahr auf Lanzarote surfen. Gerade die nordwestlich ausgerichtete Famara-Bucht fängt so ziemlich jede Welle ein.
Also, Surfen auf Lanzarote geht immer – allerdings sollten sich Surf-Anfänger eher an den Sommer halten und die fortgeschrittenen Surfer mal im Herbst und Winter vorbeischauen.
Die Surfsaison auf Lanzarote
Wie bei allen kanarischen Inseln ist der Herbst und Winter die beste Jahreszeit für einen Surfurlaub auf Lanzarote. Das Wasser ist dann am wärmsten und die Garantie auf Wellen am höchsten. Berücksichtigt man die Wassertemperaturen und den Wind, sind die Bedingungen am besten zwischen September und Januar.
Im Sommer und Herbst erreichen die Wassertemperaturen rund 23 Grad. Im Sommer solltest du also mit einem Shorty auskommen und ab dem Herbst einen 3/2er Neoprenanzug einpacken. Von Februar bis April sinken die Wassertemperaturen auf 18 Grad und es kann auch hin und wieder mal regnen. Lanzarote liegt in der Passatzone, was dazu führt, dass auf der Insel ganzjährig frische Winde aus Nord bis Nordost wehen.
Aber spätestens ab April wehen dann die Passatwinde kräftiger und dauerhaft aus Nord- und Nordost. Auch der Frühling kann sehr gute Wellenbedingungen haben. Vielleicht macht dir dann hin und wieder ein Regenschauer oder der Wind ein Strich durch die Rechnung, aber der Frühling ist natürlich besondern reizvoll, da es dann bei uns in Deutschland immer noch ungemütlich ist.
Im Sommer ist die Wahrscheinlichkeit auf Wellen am geringsten, aber irgendwo gibt es immer eine Welle, die für Anfänger völlig ausreichend ist. Allerdings kann im Sommer der berüchtigte Ostwind Calima aus der Sahara wehen, der heißen und starken Wind mit Saharasand mit sich bringt.
Anreise nach Lanzarote
Nach Lanzarote gibt es günstige Flüge. Von Deutschland aus lässt sich die Insel, je nach Abflughafen, in rund vier bis fünf Stunden erreichen. Für die Flugsuche empfehle ich die einschlägigen Flugsuchmaschinen und Portale – ich persönlich habe gute Erfahrungen mit momondo gemacht. (⇒ Surftrip richtig planen: Die Checkliste)
Theoretisch kannst du auch nach Fuerteventura fliegen und dann die Fähre nach Lanzarote nehmen. Die Überfahrt dauert rund 30 Minuten und kostet etwa 30 Euro. Wenn du schon einen Mietwagen auf Fuerteventura hast, dann musst du vorher die Überfahrt nach Lanzarote mit der Mietwagenfirma klären. Es gibt auch eine Fähre vom spanischen Festland nach Lanzarote von Cadiz aus, aber da musst du schon viel Zeit mitbringen (rund 63-65 Stunden).
Wenn du mit dem Flieger auf Lanzarote ankommst, kannst du mit dem Mietwagen weiter reisen. Den solltest du vorher online reservieren und die Preise vergleichen, ich bin bisher immer super mit billiger-mietwagen* gefahren. Ein Mietwagen macht immer dann Sinn, wenn du auch hin und wieder mal selbständig über die Insel fahren möchtest, sei es zum Surfen oder zum Sightseeing. Die Surfspots sind nur mit dem Auto erreichbar, aber dafür sehr einfach zu finden.
Transport auf Lanzarote
Wenn du alleine bist und aus Kostengründen auf einen Mietwagen verzichten möchtest, geht das natürlich auch. Dann kannst du mit dem Taxi nach Caleta de Famara in eine Unterkunft fahren und dort surfen. Die Fahrt kostet rund 40 Euro pro Strecke in die Famara-Bucht. Allerdings bist du dann an die Famara-Bucht gebunden.
Es gibt zwar öffentliche Busse auf Lanzarote, aber das kostet natürlich Zeit und die fahren natürlich nicht zu den Surfspots. Vom Flughafen fährt kein Bus direkt bis nach Famara. Am Besten fährst du mit der L22 nach Arrecife zum Hauptbahnhof und steigt dann in die L20 um bis nach Caleta de Famara.
Möchtest du ein Surfcamp buchen, kannst du ebenfalls vom Flughafen mit dem Taxi oder Bus ins Surfcamp kommen. Die Surfcamps dürfen dich leider aus rechtlichen Gründen nicht am Flughafen abholen, organisieren aber gerne ein Taxi für dich.
Das Einchecken in einem Surfcamp ist für Anfänger die bessere Alternative, da du nicht nur vernünftig surfen lernen kannst, sondern die Crew auch genau weiß, wo jeden Tag die besten Wellen sind. Je nach Surfpaket wird auch mal zu anderen Spots gefahren und so siehst du ein bisschen was von der Insel. (⇒ Als Frau alleine auf den Surftrip)
Die Surfspots auf Lanzarote – Nordküste
Die besten Spots zum Wellenreiten befinden sich im Nordwesten zwischen La Santa und der Famara Bucht und sind leicht zugänglich.
Famara Bucht
Für Anfänger ist die riesige, fünf Kilometer lange Famara-Bucht östlich von Caleta de Famara bestens geeignet. Aber auch Fortgeschrittene kommen hier auf ihre Kosten. Der lange Sandstrand ist der populärste Beachbreak von Lanzarote und bietet eine Reihe von Peaks, so dass es nie richtig voll auf dem Wasser wird.
Da die Bucht auch quasi wie ein Halbmond geformt ist, fängt die Bucht nahezu jede Welle ein. Das Swellfenster ist von West bis Nord und in der Bucht kann bei jeder Tide gesurft werden. Der beste Wind kommt aus Süd bis Ost. Hinter der Bucht erhebt sich die gigantische Bergkette Risco de Famara mit steilen Felswänden. Gerade bei Sonnenuntergang, wenn die Berge braunrot leuchten, ist dies ein atemberaubender Anblick.
El Muelle / Hafenwelle Caleta de Famara
Diese schnelle und hohle, linke Welle bricht links von der Hafenmauer über flachem Riff und ist nur für erfahrene Surfer geeignet. Der Einstieg erfolgt am Hafen. Allerdings läuft sie nicht so oft, da sie einen kräftigen Swell aus West oder Nord braucht und auch nur bei High Tide gesurft werden kann. Wenn die Welle läuft, wird es voll und die Locals können hier recht aggressiv werden.
San Juan
Dieser Reefbreak befindet sich westlich von Caleta de Famara am Ende einer Schotterpiste. Früher war die Welle regelmäßig Station der WQS Tour – das spricht für Qualität. Sie ist nur etwas für Könner. San Juan hat eine lange linke Welle und eine kurze Rechte. Bei Nord oder Nordwest Swell läuft sie recht konstant. Auch bei wenig Swell kann sie laufen und selbst etwas Onshore kann sie vertragen. Der beste Wind ist natürlich aus Richtung Süd.
Richtung Low Tide wird die linke Welle immer schneller und hohler und die Takeoffs werden riskanter. Ein Wipeout geht hier direkt auf, das mit Seeigeln gespickte, Riff. Der Einstieg erfolgt hier über einen kleinen Strand links von der Welle. Die Welle ist eine beliebte Localwelle und dementsprechend solltest du dich respektvoll verhalten.
El Quemao
Die heftigste Welle von Lanzarote. Sie wird nicht umsonst als die Pipeline von den Kanaren benannt, nach der gleichnamigen weltberühmten Welle auf Hawaii. Bei fettem West oder Südwest Swell geht das Spektakel los und die Welle bricht brutal und gleichzeitig wunderschön über dem Riff.
Sie ist eine der meist fotografierten Wellen der Insel. Wenn du nicht gerade Profi bist und dich mit den Locals anlegen willst, dann kannst du dem Spektakel ganz gut von der Straße zuschauen. Das gilt auch für die La Santa Left.
La Santa left
Diese linke Welle ist nur den Locals vorbehalten. Sie kommt bei Mid und High Tide aus der Tief und bricht dann explosionsartig über dem Riff. Sie heißt nicht umsonst „The Slap“.
La Santa inside
In der Mitte der Bucht läuft die La Santa Inside, die sich quasi von den Resten der La Santa Left und der La Santa Right speist und noch mal als nach links laufende Welle aufbäumt. Das ist eine schöne, nicht zu schnelle Welle, bei der du deine ersten Riff-Surfversuche unternehmen kannst.
Die ein oder andere Surfschule kommt hier auch mal mit der Fortgeschrittenen oder Guiding-Gruppe her. Der Einstieg über die Felsen ist etwas lästig, aber die Welle selbst ist dann recht einfach. Am besten ist es bei auflaufendem Wasser. Bei Low Tide ist das Wasser doch recht flach. Wer sicher gehen will, zieht auch Reef Booties an.
Noch mehr Surfspots an der Nordküste Lanzarotes
Neben Caleta de Famara ist La Santa der Surfort auf Lanzarote, aber eher für Locals und Könner bzw. fortgeschrittene Surfer. Zwischen dem Sportclub La Santa und dem Ort erstrecken sich erstklassige Reef Breaks.
Surfspots auf Lanzarote – Ostküste
Sollten die Bedingungen in der Famara Bucht oder in La Santa nicht so gut sein, insbesondere bei auflandigem Wind oder zu großen Wellen, lohnt sich ein Besuch der Ostküste von Lanzarote.
Arieta
Im kleinen Fischerort Arrieta im Nordosten gibt es einen steinigen Beachbreak, der bei ablandigem Wind nette Wellen liefern kann. Die Wellen sind aber nichts Besonderes, sondern laufen eher schnell und kurz. Die meisten Surfer sitzen links an der Mole oder rechts daneben. Ganz nett ist die Promenade mit einer Bar und einem Restaurant.
Jameos del Agua
Weiter die Ostküste rauf, kommst du unweigerlich zur berühmten Sehenswürdigkeit von Cesar Manrique, der Höhle von Jameos del Agua. Unterhalb befindet sich ein linker Reefbreak, der bei fettem Nord oder Ostswell anfängt zu laufen. Wenn starker Nordwind bläst und alle Surfspots im Nordwesten verblasen sind, lohnt sich hier besonders ein Check.
Man kann schön von der Straße aus sehen, ob es sich lohnt zum Spot ab zu fahren. Wenn du einen Blick riskieren willst, dann fährst du einfach an der Sehenswürdigkeit vorbei die Schotterpiste runter bis zur Welle. Die Welle kann bei fettem Nordswell, der sich um die Insel schält, lange laufen und ist nicht zu schnell.
Als Fortgeschrittener Surfer kannst du hier gut Manöver üben. Der Einstieg erfolgt irgendwo in der Mitte der Welle. Nur Locals springen direkt vor dem Peak rein. Es kann recht voll werden, aber hier ist es nicht so angespannt wie in La Santa.
Orzola
Ganz im Norden gibt es bei dem Ort Orzola den Strand von Canteria. Etwas versteckt ist dieser über eine Schotterpiste erreichbar. Es ist ein wunderschöner, einsamer Beachbreak vor der atemberaubenden Kulisse des Famara-Gebirges. Auch die Fahrt in den Norden lohnt sich schon, wegen der schönen Landschaften und kleinen Buchten mit klarem türkisfarbenem Wasser. Der Surfspot bietet verschiedene Peaks, je nach Gezeiten, und ist immer für eine Überraschung gut. Im Ort gibt es einige Fischrestaurants, die zum verweilen einladen.
Wenn du etwas Abenteuer suchst, lohnt sich ein Ausflug auf die Insel La Graciosa, an deren Westküste sich einsame Strände und leere Breaks befinden. Die Fähre geht von Orzola los und landet auf der Insel im kleinen Ort Caleta des Sebo. Von dort musst du mit dem Bike oder durch einen ordentlichen Fußmarsch an die Westküste. Auf der Insel gibt es auch einige kleine Pensionen und Apartments.
El Golfo
An den Stränden im Südwesten rund um El Golfo gibt es keine wirklich brillanten Wellen, aber wenn es überall schlecht ist und du eh einen Ausflug zur berühmten Lagune von El Golfo unternimmst, nimm auf jeden Fall deine Bretter mit.
Wellen kann es bei El Golfo am Playa Montaña Bermeja und am Playa del Janubio geben. Oft ist es hier aber chaotisch und es gibt heftige Strömungen, aber auch den ein oder anderen sehr guten Tag.
Surfen lernen auf Lanzarote
Die Wahl des Ortes, um auf Lanzarote zu Surfen ist denkbar einfach. Die Surfszene konzentriert sich auf den Norden rund um La Santa und die Famara Bucht. Ein Unterteilung wie auf Fuerteventura in Nord und Süd gibt es auf Lanzarote nicht, da es im Süden keine guten anfängertauglichen Spots gibt.
Als Anfänger solltest du im Norden im kleinen Ort Caleta de Famara, am Rande der langen Famara Bucht, eine Unterkunft suchen. Ideal ist natürlich der Aufenthalt in einem Surfcamp, damit du mit Gleichgesinnten das Surfen von Anfang an richtig erlernst (⇒ Surftechnik & Surftraining). Fortgeschrittene Surfer oder Könner, können sich natürlich auch in La Santa einquartieren, um dort die Reefbreaks vor der Haustüre zu Surfen. Aber auch der Aufenthalt in Caleta de Famara ist nicht verkehrt.
Caleta de Famara ist trotz der vielen Surfer ein recht authentischer Ort mit verstreuten weißen Häusern und der ein oder anderen Sandpiste. Wind und Wellen bestimmen hier den Alltag. Einsam am Rand der Famara Bucht gelegen, war der Ort früher mal ein Fischerdorf. Der Ort ist kein typisches Ziel für nichtsurfende Touristen, vielmehr bevorzugen Einheimische Caleta de Famara als Urlaubsort.
Auch naturbewusste Reisende, die dem Massentourismus entkommen wollen, fühlen sich hier besonders wohl. Bis auf wenige Ferienwohnungen gibt es hier nämlich keine Hotels. Neben einigen kleinen Supermärkten, Surfshops und Bars gibt es aber erstklassige Fisch- und Tapas Restaurants.
Die besten Surfcamps auf Lanzarote
Fast alle Surfcamps befinden sich auf Lanzarote in Caleta de Famara. Die Lage ist ideal, denn meist lassen sich schon aus dem Fenster oder von der Dachterrasse aus die Wellen checken und du kannst zu Fuß zum Strand gehen. Es gibt eine große Auswahl an Surfcamps und die meisten haben ein Büro bzw. Shop an der Hauptstraße gelegen.
Dabei solltest du nicht nur auf den Preis achten, sondern auch auf die üblichen Kriterien wie Gruppengröße, verschiedene Unterkünfte, Material, Dauer des Surfkurses, Qualifizierte Surflehrer, Foto- oder Videoanalyse, Lunch Snack am Strand, Haftpflichtversicherung, Erfahrung bzw. Alter der Surfschule und andere Angebote wie SUP, Kitesurfen, Biken oder Ausflüge. (⇒ Die besten Surfcamps in Portugal)
Die Unterschiede bei den verschiedenen Surfcamps sind allerdings nicht besonders groß. Als Unterkünfte stehen immer Gemeinschaftshäuser bzw. Apartments oder Bungalows zur Auswahl. Auch private Apartments werden oft angeboten.
Blue Juice Surfcamp
Ein Tipp ist das, von BLUE JUICE Camps* angebotene, Surfcamp in Caleta de Famara. Das seit 1996 bestehende Surfcamp ist sehr international und bietet Unterkünfte im Surfhaus oder in Apartments an. Es gibt Surfkurse für Anfänger, Aufsteiger und Fortgeschrittene sowie Guiding Touren.
Für die Surfkurse gehst du einfach zum Strand oder du wirst mit dem Shuttle zur Mitte der Bucht gefahren. Es gibt Theorieeinheiten sowie eine Fotoanalyse. In der Kurspause gibt es am Strand ein Picknick. Auch kannst du Yoga, SUP, Tauchen, Biken, Kite- und Windsurfen etc. buchen.
Girlscamp Lanzarote
In Caleta de Famara gibt es sogar ein reines Girlscamp unter deutscher Leitung mit Unterkunft in einem gemeinschaftlichen Apartment.
Auch kann ein Mietwagen geteilt werden, damit ihr die wunderschöne Insel erkunden könnt. Yoga-Sessions stehen ebenso auf dem Programm wie natürlich Surfkurse für Anfänger und Fortgeschrittene.
Mehr Unterkünfte für Surfer auf Lanzarote
Eine super Möglichkeit, um neben einem Platz zum Übernachten direkt Kontakt zur lokalen Surfer-Szene zu knüpfen, ist airbnb. Oft werden die Unterkünfte von Surfern vermietet, vor allem in den Wintermonaten ist die Chance groß, dass dein Hausherr ein erfahrener Local ist.
Lanzarote – was tun wenn´s flat ist
Du solltest natürlich nicht die Insel verlassen, ohne ein paar Highlights gesehen zu haben. Sollten mal keine guten Surfbedingungen herrschen, gibt es jede Menge anzuschauen.
1. César Manrique
Ein Name der untrennbar mit der Insel verbunden ist, ist César Manrique. Dem spanischen Maler, Architekten, Bildhauer und Umweltschützer ist es zu verdanken, dass sich Lanzarote seine traditionelle Bauweise erhalten hat und sich keine Massenhotels angesiedelt haben. Überall auf der Insel wirst du seine Spuren und Kunstwerke entdecken, die hier unmöglich alle aufgelistet werden können. Viele Kreisverkehre sind mit kreativen Windspielen des Künstlers geschmückt.
2. Fundación de César Manrique
Das ehemalige Wohnhaus des Künstlers in Tahiche ist ein Besuch wert. In einigen natürlichen Vulkanblasen, die durch Gänge miteinander verbunden sind, hatte er sich ein einmaliges Domizil geschaffen. Dazu gehören ein kleines Schwimmbecken mit Wasserfall, einen Grill, eine Tanzfläche und eine Terrasse. Das Anwesen geht über zwei Stockwerke und im oberen Bereich werden Skulpturen, Grafiken und Gemälde von Manrique ausgestellt.
3. Cueva de los Verdes
Die Cueva de los Verdes ist ein sieben Kilometer langer Lavatunnel, der über einen Kilometer lang mit einer Führung besichtigt werden kann. Das gesamte Tunnelsystem ist das längste vulkanische Gangsystem der Welt. Drinnen kannst du bizarre Lavaformationen und tolle Wasserspiegelungen bestaunen, die durch eine schöne indirekte Beleuchtung in Szene gesetzt werden.
4. Jameos del Agua
Weiter runter an der Küste befinden sich die Jameos del Agua, ein ebenfalls zum Tunnelsystem gehörendes Loch im Lavatunnel. Jameos nennt man Einbrüche in der Lavadecke. Diese wurden von César Manrique 1966 zur Touristenattraktion umgestaltet.
Es gibt hier einen Pool, ein Restaurant, das Informationszentrum „Haus der Vulkane“ ein Konzertsaal in einer Grotte sowie einen kleinen See mit kleinen, weißen Albinokrebsen.
Diese beiden Sehenswürdigkeiten kannst du locker an einem Nachmittag schaffen und auch gleichzeitig der Surfspot von Jameos del Agua checken.
5. Aussichtspunkt Mirador del Río
Eine Sehenswürdigkeit, bei der César Manrique seine Finger im Spiel hatte, ist der im Norden gelegene Aussichtspunkt Mirador del Río. Im Grunde handelt es sich um ein in den Felsen eingelassenes rundes Cafe mit großen Panoramafenstern und Aussichtsplattformen außerhalb. Der Aussichtspunkt liegt 475 Meter über dem Meer und von hier hast du einen tollen Blick auf die kleine Insel La Graciosa. Wenn du dir das Eintrittsgeld sparen willst und auch kein Cafe brauchst, dann kannst du auch zum Mirador de Guinate fahren. Von hier hast du auch einen guten Blick.
6. Haria
Ebenfalls im Norden befindet sich der Ort Haria, den du dir gut vor dem Mirador del Río anschauen kannst. Wenn du denkst Lanzarote hat nur Mondlandschaften zu bieten, dann wirst du hier eines besseren belehrt. Haria hat den Beinamen „Das Tal der tausend Palmen“ und so sieht das wohl hübscheste Dorf der Insel auch irgendwie aus. Samstags gibt es hier einen schönen Markt.
7. Timanfaya Nationalpark
Typisch für Lanzarote ist der Timanfaya Nationalpark mit seinen Lavafeldern, die durch Vulkanausbrüche zwischen 1730 und 1736 entstanden sind. Besichtigungen sind als geführte Wanderung, als Kamelwanderung oder als Bustour möglich.
Im Timanfaya-Nationalpark ist es an einigen Stellen nur wenige Zentimeter unter der Erde mehrere Hundert Grad heiß, so dass in ein Loch geworfenes Heu sofort anfängt zu brennen oder Wasser in einer Fontäne wieder ausgespuckt wird – eine typische Touristenattraktion im Timanfaya-Nationalpark. Um dir die Eintrittsgelder zu sparen, kannst du aber auch aus dem Auto heraus oder im Besucherzentrum einen guten Eindruck gewinnen.
8. Weingegend La Geria
Am Rande vom Nationalpark im Osten schließt sich auch die Weingegend La Geria an. Es lohnt sich, mal durch diese interessante Landschaft zu fahren. Das Besondere an dem Wein ist, dass dieser in Löchern in der Vulkanasche angebaut wird, um die Feuchtigkeit zu speichern. In den Bodegas der Gegend kannst du Weine probieren und eine Kleinigkeit essen.
9. El Golfo
Sehenswert ist auch der ehemalige Fischerort „El Golfo“ im Südwesten der Insel. Berühmt ist der teilweise im Meer versunkene Krater eines Vulkans, in dem sich eine grüne Lagune gebildet hat.
Wenn du mal einen Tag nicht ins Wasser möchtest, dann kannst du perfekt den Nationalpark, die Weingegend und El Golfo verbinden und dort abends bei einem guten Fischgericht den Sonnenuntergang genießen.
Fazit Surfen auf Lanzarote
Wer Du von Herbst bis Frühling ein günstiges, nicht weit entferntes Reiseziel für einen Surftrip oder ein Surfcamp zum Surfen lernen suchst und Wert auf ein angenehmes Klima, atemberaubende Landschaften und Kultur legst, dann bist du mit Lanzarote optimal bedient.
Sowohl als Anfänger als auch als Fortgeschrittener kommst du hier voll auf deine Kosten. Lanzarote wird dich dabei auf die ein oder andere Art faszinieren, sei es die karge Landschaft, das ungewohnte Farbenspiel, die Wellen und das Meer oder einfach das Gefühl auf einer Insel zu stehen, unter der die Vulkane schlafen.
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„Diese linke Welle ist nur den Locals vorbehalten.“
Dies ist sicher als Scherz gemeint – Surfer sind doch generell kein so ein intolerantes Grüppchen?!
Hi Rolf, du kannst es ja mal ausprobieren 😉